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Lexikon

Trachtenhut – nur etwas für verwegene Männer

Seit 2012 ist auf dem bayerischen Oktoberfest ein wahrer Hype entbrannt. Während Lederhosen und Dirndl mittlerweile fester Bestandteil der Modekultur des Münchener Volksfestes sind, tragen auch immer mehr Männer und Frauen Hüte. Ebenso wenig wie die meisten bunten und kurzen Dirndl sowie geschmückten Lederhosen haben auch die modernen, mit Federn besetzten Hüte trotz traditioneller Aufmachung nicht viel mit den österreich-bayerischen Trachtenhüten gemeinsam. Ein Blickfang sind sie jedoch allemal.

Der Gamsbart – der Trachtenhut für die Starken und Wohlhabenden

Klassisch wird der Trachtenhut ausschließlich aus Loden gefertigt. Aus diesem Grund wird der ursprüngliche Trachtenhut auch als Lodenhut bezeichnet, der fast nur von Jägern getragen wurde. Hier erfüllte der Hut den Zweck der Tarnung auf der Jagd. Befanden sich Jäger im Wald und pirschten sich an ihre Beute heran, zogen sie ihren Hut tief ins Gesicht und verbargen sich somit vor den enttarnenden Blicken der Tiere.

Heutzutage ist Wolle oder Filz das hauptsächlich verwendete Material des Trachtenhutes, der oftmals mit einem Lederriemen umzogen wird. Die Gestaltung des Trachtenhutes kann jedoch von Region zu Region unterschiedlich ausfallen, nur der Aufbau des Hutes ist derselbe. Vor allem beim Hutschmuck unterscheiden sich viele Trachtenhüte. Während früher Flügelfedern erlegter Tiere den Hut schmückten, sind es heutzutage, aber auch bereits damals, die Gamsbärte, mit denen echte Jägersmänner ihren Erfolg bei der Jagd zur Schau stellten.

Denn nur die Männer, die ihr Handwerk am besten beherrschten, konnten sich mit den langen Haaren des Gamsbockes schmücken. Dabei galt: Je länger und wohlgeformter die Haare des Gamsbartes waren, desto mehr Prestige konnte der Jäger durch seinen Hut erlangen.

Erstmalig wurde der Gamsbart von Erzherzog Johann von Österreich im 18. und 19. Jahrhundert getragen. Er war der erste Jäger, der sich die Haare des Gamsbockes zur Zierde seines Hauptes an den Hut steckte.

Die Herstellung des Trachtenhutes

Mittlerweile werden Trachtenhüte nur noch von renommierten Hutmachern gefertigt, denn die Herstellung dieser Hüte erfordert noch echtes handwerkliches Geschick. Der Hutschmuck oder auch der Hutbuschen muss heutzutage allerdings nicht nur noch aus Gamshaaren bestehen. Auch die Haare von Hirschen, Wildsäuen oder Ziegen werden gerne verwendet, obgleich die Gamshaare noch immer als die kostbarsten ihrer Art gelten.

Das Erlernen des Bartbindens erfordert eine lange Zeit. Auch das Zupfen, Sortieren, Waschen und Trocknen gehört dazu. Maschinen werden hierbei grundsätzlich nicht verwendet. Viele Jäger und professionelle Bartbinder fertigen den kostbaren Haarschmuck an. Der Bart ist aus bis zu 500 Büscheln aufgebaut, wobei jedes Büschel circa 300 einzelne Haare enthält. Je nach Größe des Bartes können diese Werte jedoch abweichen.

Da die Herstellung der Bärte besonders aufwendig ist und auch die Materialien als sehr wertvoll gelten, sind die Bärte besonders kostspielig. Die Preise setzen sich vor allem aus den verwendeten Haaren und deren Länge zusammen.

Mittlerweile hat sich ein regelrechter Kult um die traditionsreichen Bärte in den südlichen Gefilden Deutschlands entwickelt. So gibt es beispielsweise Bartbinder-Wettbewerbe und Olympiaden, auf denen die wohlgeformtesten Bärte gekürt werden.

Trachtenhüte auf dem Oktoberfest

Da echte Gamsbärte schon einmal bis zu 7.000 Euro kosten können, sind auf dem Oktoberfest viele unechte Trachtenhüte zu entdecken, die mit künstlichen Gamsbärten geschmückt sind. Doch auch diese können gefallen. Während Trachtenhüte vor einigen hundert Jahren ausschließlich für Männer gefertigt wurden, dürfen auch Frauen nun Trachtenhüte tragen. Modern interpretiert gibt es diese mittlerweile in allen erdenklichen Farbvariationen und mit vielen hübschen Accessoires, von Federn bis Blumenschmuck, Glitzersteinen und Perlenverzierungen.

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