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Lexikon

Oktoberfest – von damals bis heute

Inzwischen kann das weltweit bekannte Oktoberfest auf eine über 200 Jahre alte Historie zurückblicken. Mit über sechs Millionen Besuchern im Jahr ist es das größte Volksfest auf dem gesamten Globus. Während sich heutzutage Besucher aus aller Welt vor allem an den bayerischen Trachten, Krügen voller Bier, Musikzelten und Karussellen erfreuen, begann das Münchener Volksfest viel gesitteter – als Pferderennen, um die Hochzeit eines Königspaares zu ehren.

Die Anfänge des bayerischen Volksfestes

Im Oktober 1810 wurde zu Ehren der Hochzeit des Kronprinzen Ludwig von Bayern mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen auf Initiative von Andreas von Dall‘ Armi ein Pferderennen abgehalten. Da Ludwig ein bekennender Befürworter des alten Griechenlands gewesen ist, sollte das bayerische Fest im Stile einer Olympiade ausgetragen werden. Weil das Sportfest auch bei der unteren Bevölkerungssicht für reichlich Enthusiasmus sorgte, beschloss der Königshof, das Fest von nun an einmal jährlich auszutragen.

Als Standort des ersten Oktoberfestes wurde eine große Wiese auserwählt, die in Anlehnung an die Braut der Hochzeit den Beinamen „Theresienwiese“ erhielt. Bis heute wird das Oktoberfest an diesem Platze ausgetragen und erhält nicht ganz zufällig die landläufige Bezeichnung „Wiesn“.

Begonnen als königliches Hochzeitsfest, entwickelte sich die bayerische Festlichkeit im folgenden Zeitraum immer mehr zu einem Fest für das gesamte Volk. Und so prägten das Volksfest allmählich die ersten Karusselle, Losbuden und Kegelbahnen. Einen Höhepunkt bildete der Bau der Statue der Bavaria und der anliegenden Ruhmeshalle. Die Bavaria ist bis heute die Schutzpatronin Bayerns, von der aus schwindelfreie Wiesnbesucher in 18 Metern Höhe einen beeindruckenden Ausblick auf das Oktoberfest genießen können.

Vom einmaligen Fest zur jährlichen Volksfeier

Mit dem Wachsen des Oktoberfestes wurde auch die Veranstaltung selbst länger. Bereits im 19. Jahrhundert entschieden die Veranstalter, dass das Fest auf zwei Wochen ausgedehnt werden sollte. Da die Witterungsbedingungen sich im Oktober jedoch nur bedingt für das Volksfest eigneten, wurde das Oktoberfest auf die letzten Tage im September vorverlegt. Dies wurde bis heute beibehalten. Nur das letzte Wochenende des Festes fällt in den Oktober.

Seit seinem ersten Stattfinden gab es lediglich 24 Absagen oder Änderungen des Volksfestes. Die Gründe hierfür waren verschieden, so waren unter anderem zwei Cholera-Epidemien sowie der Preußisch-Österreichische- und Deutsch-Französische-Krieg für den Ausfall verantwortlich. Anfang des 20. Jahrhunderts bedingte die Inflation die Absage des Oktoberfests.

Letztmalig wurde die Festlichkeit 1980 unterbrochen, da ein Bombenattentat durch den Rechtsextremisten Gundolf Köhler zum Tode von 13 Menschen und 200 Verletzten führte. Zwei Tage später konnte das Fest allerdings fortgeführt werden.

Aus dem Volksfest wird ein Bierfest

Knappe acht Millionen Maß werden mittlerweile jährlich auf dem Oktoberfest bestellt. Durchschnittlich trinkt jeder Besucher circa einen Liter Bier. Sogar eine eigene Biersorte, das Festbier mit höherem Alkoholgehalt, wird von den Wirten eigens für das Fest gebraut. Das mittlerweile auch als Bierfest bekannte Volksfest war jedoch nicht immer durch den Ausschank von Alkohol geprägt. Dies entwickelte sich erst mit Ende des 19. Jahrhunderts, als erstmalig Bier an die Besucher des Festes ausgeschenkt wurde. Von nun an gesellten sich auch zunehmend Bierhallen dazu, unter deren Dächer Kapellen traditionelle Volksmusik zum Besten gaben.

Heutzutage können sich die Wiesnbesucher in 14 Bierzelte stürzen, unter denen die Hofbräu-Festhallte das größte Zelt darstellt. Den Rekord hält jedoch das Pschorr-Bräu-Rosl-Zelt, das 1913 anlässlich des 100. Jubiläums des Oktoberfests auf einer Fläche von über 5.500 Quadratmetern aufgebaut wurde.

Mit Beginn der Bierhallen hielten auch die ersten Bratereien auf der Wiesn Einzug. Das dort angebotene Wiesnhendl zählt auch heute noch zu den traditionsreichen Speisen des Festes.

Feiern mit bayerischen Trachten

Das Oktoberfest wäre kein richtiges Volksfest, wenn es nicht auch Dirndl und Lederhosen gäbe. 1835 feierten Trachten auf dem Fest ihren Einstand. Zu Ehren der Silberhochzeit von Ludwig und Therese wurde ein großer Trachtenumzug veranstaltet, der auch heute noch ein Highlight zu Beginn des Oktoberfests darstellt.

Mittlerweile haben die Dirndlgewänder auf dem Oktoberfest jedoch fast nichts mehr mit der traditionellen Trachtenmode gemein. Nichtsdestotrotz ist das Dirndl das beliebteste Kleidungsstück der weiblichen Besucher und auch die Männer erfreuen sich an den erfreulich tiefblickenden Dekolletés. Mit dabei sein müssen auch eine passende Schürze und Dirndlbluse. Wer sein Dirndlgewand aufpeppen will, findet in den farbenfrohen Stickereien und Mustern eine vielfältige Auswahl. Kniestrümpfe und Strumpfbänder, Wiesnfrisuren und lustige Accessoires lassen allerlei Spielraum für modische Akzente. Bei Männern besonders beliebt sind die sogenannten Mini-Dirndl, welche sich durch eine besonders kurze Rocklänge auszeichnen. Etwas gesitteter geht es bereits bei der längeren Midi-Dirndl-Version zu. Traditionsbewusste Besucherinnen bleiben jedoch beim Land-Dirndl mit knöchellangem Rock.

Die Lederhose ist das Wiesn-Kleidungsstück für den Mann. Doch auch hier muss zwischen den hippen und traditionellen Modellen unterschieden werden. Die Trachtenhose kommt ganz im Gegensatz zum Dirndl ohne große optische Auffälligkeiten aus. Unterschieden wird hier zwischen kurzer Trachtenlederhose, Kniebund Lederhose sowie langer Lederhose, Lederart und dem Schnitt. Brustriegel, Hosenträger und Hosenlatz sind ein Muss. Ganz traditionell kommt der Mann mit Trachtenweste und Seppelhut, Trachtenstrümpfen und Weste.

Mittlerweile dürfen sich auch Frauen mit Lederhosen zeigen. Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Versionen, vom eher rustikalen Stil bis zum „Hot-Pants“-Modell. Unabdingbar hierbei: eine gute Figur. Denn im Gegensatz zum Dirndl, das wirklich jeder Frau – unabhängig von ihrer körperlichen Konstitution - hervorragend steht, macht nicht jeder in Lederhosen eine gute Figur.

Wichtig ist auch das Schuhwerk. Während es bei Lederhosen schon die Schnürschuhe sein sollten, passen zum Dirndl fast sämtliche Schuhsorten. Doch Dielenböden in Festzelten und lange Spaziergänge über das riesige Gelände verneinen oftmals das Tragen von High Heels. Ballerinas und Loafer sind die besseren Alternativen für Dirndlträgerinnen.

Spaß mit der Familie auf der traditionellen Wiesn

Da das Volksfest jedoch nicht nur für trinkfreudige und feierwütige Menschen aus aller Welt gedacht ist, sondern auch den traditionellen Gedanken nicht verlieren möchte, wurde 2012 die sogenannte „Oide Wiesn“ eingeführt. Das an der südlichen Seite der Theresienwiese gelegene „Gedenk-Oktoberfest präsentiert sich familienfreundlich und in Anlehnung an die Historie mit alten Karussellen, einem Museum, vielen Musikantenhallen und reichlich Unterhaltung auch für die kleineren Besucher.

Damit es jedoch auch auf der eigentlichen Wiesn zumindest tagsüber etwas gesitteter zugeht, wurde 2005 die „ruhige Wiesn“ eingeführt. Diese Regelung erlaubt den Hallenbetreibern, erst ab 18 Uhr mit lauter Partymusik in die Zelthallen zu locken, wo es dann selbstverständlich auch reichlich Festbier zu trinken gibt.

Witziges und Trauriges vom Oktoberfest

Die Riesen-„Gaudi“ nehmen einige jedoch auch manchmal etwas zu wörtlich. Kuriose Geschichten vom Oktoberfest gibt es fast jedes Jahr. So meldete ein verwirrter Wiesnbesucher der Polizei, er sei in der Geisterbahn von einem Geist tätlich angegriffen worden. Verletzt war der junge Mann jedoch nicht. Ein erhöhter Promillespiegel erklärte jedoch einiges.

Besonders dreist präsentierte sich auch ein Mann, der Tischreservierungen für die Bierhallen entgegennahm. Und dies für eine stolze Summe von 300 Euro pro Buchung. Nur schade, dass der Mann gar nicht zu den Veranstaltern gehörte. Reservierungen gab es somit auch nicht.

Etwas unlustiger sind dabei allerdings die jährlichen Statistiken zu den Unfällen und Straftaten. Über 1.500 Strafanzeigen wurden alleine im letzten Jahr gestellt. Dafür gingen allerdings die Körperverletzungen stark zurück. Auch dies ist dem hohen Sicherheitsstandard des Festes zu verdanken, für den nicht nur private und staatliche Sicherheitskräfte, sondern auch insgesamt 19 Überwachungskameras verantwortlich sind.

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