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Lexikon

Gilet – das modische Highlight der alpenländischen Tracht

Es gibt wohl wenige Kleidungsstücke, deren Wichtigkeit bereits vor hunderten Jahren so hoch angesiedelt war, wie die des Gilets. Das Gilet entstammt dem französischen Wort für „Weste“ und ist mittlerweile zu einem exklusiven Kleidungsstück der bayerischen Trachtenmode gereift - wie unter anderem bei der Miesbacher Tracht.

Nichtsdestotrotz wird das Gilet (bzw. die Trachtenweste) auch gerne modern interpretiert und eignet sich für offizielle Festlichkeiten ebenso wie als ärmelloses Obergewand zum Freizeitlook. Unterschieden werden muss allerdings zwischen der Designauffassung des Gilets in bayerischen Regionen und der Schweiz und Österreich, wo die Weste auch in der Alltagsmode noch eine zentrale Rolle spielt.

Der geschichtliche Wandel

Seinen modischen Höhepunkt erreichte das Gilet im 17. Und 18. Jahrhundert, als es unterhalb des damals üblichen Justaucorps getragen wurde. Das Justaucorps oder der „coat“ – wie die Engländer ihn bezeichneten – war die typische Herrenoberbekleidung vor circa 250 Jahren.

Zu dieser Zeit wurde das Gilet ausschließlich aus äußerst seltenen und kostbaren Stoffen angefertigt und mit unzähligen ornamentalen Stickereien geschmückt, hingegen die Rückseite des Gilets formlos frei von Verzierungen bleib – so wie es auch noch heute oftmals der Fall ist.

Die Länge des Gilets war grundsätzlich dem Justaucorps angepasst. Auch Ärmel besaß das Gilet in diesen Zeiten noch. Kennzeichnend für das Gilet waren „blinde“ Knöpfe, die an der Front des Oberteils zur Zierde angebracht wurden.

Mit dem Wandel des modischen Selbstverständnisses änderte sich auch die Form des Gilets, das seither nur noch bis zur Taille des Mannes reicht und sich zum unteren Ende leicht ausbreitet.

Das Gilet in Österreich, der Schweiz und Bayern

Unsere deutschsprachigen Nachbarn in der Schweiz und in Österreich bezeichnen die herkömmliche Weste noch immer als Gilet.

Als Weste wird in Bayern allerdings nur eine Strickjacke mit Ärmeln verstanden, hingegen ein Gilet grundsätzlich ärmellos sein muss. Vor allem im Bereich der Trachtenmode kommt dem Gilet noch immer eine wichtige Bedeutung zu, obgleich das Gilet hier eher als festliche Oberbekleidung für den Herrn verstanden wird, die aus hochwertigen Materialien hergestellt wurde.

Außerhalb festgelegter bayerischen Trachtenvorgaben kann sich das Gilet in seinen Formen und Farben stark unterschiedlich ausprägen. Von der schlichten und sehr einfachen Ausführung für den Spaziergang durch die Berge bis zu einer sehr dekorativen Gestaltung für festliche Anlässe gibt es das Gilet in vielen verschiedenen Varianten, die jedes Outfit ein Stück bayerischer Exklusivität verleihen.

Stoffe und Formen

Grundsätzlich gilt das Gilet trotz seiner Eignung für die Alltagsmode als elegant und festlicher als die Wollweste. Häufig werden Hirschleder und Hirschhornknöpfe für die ärmellose Weste verwendet, wodurch diese dem Trachtenstil sehr nahesteht. Je nach Anlass können jedoch auch andere Materialien verwendet werden, so beispielsweise Seide oder Microfaserstoffe.

Mittlerweile gibt es selbst für Frauen eine Giletmode. Diese ähneln ihrer Form nach typischen Miedern, da auch diese im Regelfall geschnürt und nicht durch Knöpfe geschlossen werden. Zudem sind Gilets für Frauen kürzer als jene für Männer.

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